MN 114 – Sevitabbāsevitabba Sutta

MN Lehrreden Erklärungen
MN Lehrreden Erklärungen
MN Lehrreden Erklärungen

Analyse der Sevitabbāsevitabba Sutta (MN 114): Was zu pflegen ist und was nicht

Einleitung: Die Kernaussage und Bedeutung der Lehrrede

In den unzähligen Momenten, die unser Leben ausmachen, stehen wir unablässig vor einer fundamentalen Frage: Wie treffen wir weise Entscheidungen? Wie können wir unterscheiden, welche Handlungen, Worte, Gedanken und Beziehungen uns zu Frieden und Klarheit führen und welche uns tiefer in Verstrickung und Leid ziehen? Das Sevitabbāsevitabba Sutta, die 114. Lehrrede der Mittellangen Sammlung des Pāli-Kanons, bietet eine ebenso tiefgründige wie pragmatische Antwort auf diese universelle menschliche Herausforderung.

Diese Lehrrede ist weit mehr als eine bloße Liste von Geboten und Verboten. Sie ist eine meisterhafte Anleitung zur Entwicklung eines tiefen, inneren Unterscheidungsvermögens. Ihr Kernstück ist ein zeitloser, empirischer Test, den jeder Mensch auf jeden Aspekt seiner Erfahrung anwenden kann: Jede Handlung, jeder Gedanke und jede Beziehung sollte danach beurteilt werden, ob sie zum Wachstum heilsamer geistiger Qualitäten (kusala dhamma) und zum Schwinden unheilsamer Qualitäten (akusala dhamma) führt. Dieses Prinzip, das sich wie ein roter Faden durch die gesamte Lehrrede zieht, macht das Sutta zu einer Art universeller „Betriebsanleitung“ für ein bewusstes und heilsames Leben.

Die Bedeutung dieser Lehrrede liegt in ihrer umfassenden Anwendbarkeit. Der Buddha und sein Hauptschüler, der ehrwürdige Sāriputta, entfalten dieses eine Kriterium systematisch und wenden es auf alle Lebensbereiche an – von den groben ethischen Entscheidungen des Handelns und Sprechens über die subtilsten psychologischen Prozesse der Wahrnehmung und Gedankenentstehung bis hin zu unseren alltäglichen Interaktionen mit der Welt, den Dingen, die wir benutzen, und den Menschen, mit denen wir uns umgeben. Damit liefert das Sevitabbāsevitabba Sutta einen einheitlichen Rahmen für ethische Orientierung und spirituelle Entwicklung, der heute so relevant ist wie zur Zeit des Buddha.

Steckbrief der Lehrrede

Die folgende Tabelle fasst die wichtigsten Eckdaten der Lehrrede zusammen und dient als schnelle Orientierung, um den Text im größeren Kontext des Pāli-Kanons zu verorten.

Merkmal Information
Pāli-Titel Sevitabbāsevitabba Sutta
Sutta-Nummer MN 114
Sammlung Majjhima Nikāya (Die mittellange Sammlung der Lehrreden)
Deutscher Titel Was zu pflegen ist (und was nicht)
Kernthema(s) „Ethische Unterscheidung, Heilsame/Unheilsame Handlungen (kusala/akusala kamma), die zehn Handlungspfade (dasa kammapatha), achtsame Lebensführung, die Kultivierung des Geistes, weise Aufmerksamkeit (yoniso manasikāra)“

Kontext: Warum wurde diese Lehrrede gehalten?

Die Lehrrede wurde vom Buddha gehalten, als er in Sāvatthī im Jeta-Hain weilte, einem Kloster, das von Anāthapiṇḍika gestiftet worden war. Er wendet sich zunächst an die versammelten Mönche, doch der abschließende Teil der Rede macht unmissverständlich klar, dass diese Lehre von universeller Bedeutung ist und sich an alle Menschen richtet, unabhängig von ihrer sozialen Stellung – von Adligen über Brahmanen bis hin zu einfachen Bauern – und sogar an die Götterwelten (devas).

Die Lehrrede zeichnet sich durch eine einzigartige pädagogische Struktur aus, die selbst eine tiefere Lektion vermittelt. Der Buddha beginnt, indem er das Kernprinzip in einer extrem knappen, zusammengefassten Form darlegt (saṅkhittena bhāsita). Er stellt fest, dass es bei Handlungen, Rede, Gedanken und weiteren geistigen Prozessen jeweils eine Art gibt, die zu pflegen ist, und eine, die nicht zu pflegen ist. Anstatt dieses Prinzip selbst im Detail auszuführen, wendet er sich an seinen weisesten Schüler, den ehrwürdigen Sāriputta, und bittet ihn, die ausführliche Erklärung (vitthārena attha) zu geben. Diese Vorgehensweise ist weit mehr als nur eine stilistische Wahl. Sie ist eine Demonstration des Lehr- und Lernprozesses im Dhamma. Der Buddha liefert den fundamentalen, abstrakten Grundsatz – das „Was“. Sāriputta demonstriert daraufhin das „Wie“: Er zeigt, wie dieses eine Prinzip auf die vielfältigen Bereiche des Lebens angewendet wird. Seine brillante und systematische Entfaltung der Lehre dient als Beweis dafür, dass er die Lehre nicht nur auswendig gelernt, sondern sie in ihrer Tiefe verstanden hat. Wahre Weisheit (paññā) zeigt sich nicht im bloßen Wiederholen von Lehrsätzen, sondern in der Fähigkeit, ein Kernprinzip zu erfassen und es kreativ und zutreffend auf neue Kontexte anzuwenden.

Nach jedem Abschnitt von Sāriputtas Ausführung bestätigt der Buddha dessen Analyse mit den nachdrücklichen Worten: „Gut so, Sāriputta, gut so!… Die Bedeutung meiner Aussage ist so zu erklären.“. Diese wiederholte, emphatische Bestätigung validiert nicht nur Sāriputtas Interpretation für die anwesenden Mönche, sondern legitimiert diese detaillierte Analyse für alle zukünftigen Generationen von Praktizierenden. Die Struktur der Lehrrede lehrt uns also, im Dhamma nach den zugrundeliegenden Prinzipien zu suchen und zu lernen, diese selbstständig anzuwenden, anstatt nur Listen von Regeln anzuhäufen. Sie modelliert einen aktiven, partizipativen Weg des Lernens.

Die Kerninhalte: Eine strukturierte Zusammenfassung

Die Lehrrede entfaltet sich durch Sāriputtas systematische Analyse, die der Buddha vollständig bestätigt. Sie lässt sich in drei Hauptteile gliedern: die ethische Grundlage, die psychologische Vertiefung und die allumfassende Anwendung im täglichen Leben.

Das universelle Kriterium: Die Bilanz von Heilsamem und Unheilsamem

Den Ausgangspunkt und das durchgängige Bewertungskriterium der gesamten Lehrrede bildet ein einziger, machtvoller Grundsatz. Sāriputta formuliert ihn für jeden Lebensbereich neu, doch die Essenz bleibt dieselbe:

„Du solltest die Art von [Verhalten] nicht pflegen, die bewirkt, dass unheilsame Qualitäten wachsen, während heilsame Qualitäten schwinden. Und du solltest die Art von [Verhalten] pflegen, die bewirkt, dass unheilsame Qualitäten schwinden, während heilsame Qualitäten wachsen.“

Hierbei stehen die Pāli-Begriffe akusala dhamma und kusala dhamma im Zentrum. Akusala bedeutet wörtlich „ungeschickt“ oder „unheilvoll“ und bezeichnet all jene geistigen Zustände, die auf Gier, Hass und Verblendung basieren und unweigerlich zu innerem Aufruhr, Verwirrung und Leid (dukkha) führen. Kusala hingegen bedeutet „geschickt“ oder „heilvoll“ und beschreibt Zustände, die auf Nicht-Gier (Großzügigkeit), Nicht-Hass (liebevolle Güte) und Nicht-Verblendung (Weisheit) beruhen und zu innerem Frieden, Klarheit und Wohlbefinden führen. Die Sprache der Lehrrede ist durchweg kausal und psychologisch, nicht dogmatisch oder moralistisch. Eine Handlung ist nicht „schlecht“, weil eine höhere Autorität es so deklariert, sondern weil sie empirisch beobachtbare negative Konsequenzen für den eigenen Geist hat. Sie „bewirkt“, dass Leid zunimmt. Dieser Ansatz verlagert die ethische Autorität von einer externen Quelle (einem heiligen Text oder einem Lehrer) hin zur eigenen achtsamen Beobachtung von Ursache und Wirkung in der unmittelbaren Erfahrung. Um dieses Kriterium anwenden zu können, muss der Praktizierende eine bestimmte Fähigkeit entwickeln: yoniso manasikāra, was oft als „weise Aufmerksamkeit“ oder „wurzelnahe Betrachtung“ übersetzt wird. Es ist die Fähigkeit, die Dinge so zu betrachten, dass ihre wahren Ursachen und Wirkungen erkannt werden. Der ethische Pfad wird so zu einem dynamischen Prozess des Forschens und Verfeinerns, nicht zu einem starren Befolgen von Regeln.

Die ethische Grundlage: Handeln, Sprechen und Denken (kāya, vacī, mano)

Sāriputta wendet das universelle Kriterium zunächst auf die drei Tore der Handlung (kamma) an, die zusammen die zehn Handlungspfade (dasa kammapatha) bilden. Dies ist die Grundlage jeder buddhistischen Ethik.

  • Körperliches Handeln (kāya-samācāra): Zu den unheilsamen Handlungen, die es zu meiden gilt, weil sie Leid vermehren, gehören das Nehmen von Leben, das Nehmen dessen, was nicht gegeben wurde (Stehlen), und sexuelles Fehlverhalten. Heilsam und zu pflegen ist entsprechend das Gegenteil: das Leben zu schützen, Eigentum zu respektieren und in Beziehungen treu und verantwortungsvoll zu handeln.
  • Sprachliches Handeln (vacī-samācāra): Vier Arten von unheilsamer Rede führen zu Unfrieden und Verwirrung: Lügen, spaltende Rede (andere gegeneinander aufhetzen), verletzende oder grobe Rede und leeres Geschwätz. Heilsam ist es daher, wahrhaftig zu sprechen, Harmonie zu fördern, freundliche und sanfte Worte zu wählen und sich auf das zu konzentrieren, was nützlich und bedeutungsvoll ist.
  • Geistiges Handeln (mano-samācāra): Die Wurzeln unheilsamen Handelns liegen im Geist. Daher sind drei geistige Zustände zu meiden: Begehrlichkeit (das gierige Verlangen nach dem Besitz anderer), Übelwollen (der Wunsch, dass andere leiden) und falsche Ansichten (die Leugnung ethischer Kausalität). Zu kultivieren sind stattdessen Zufriedenheit und Nicht-Begehren, liebevolle Güte (mettā) als direktes Gegenmittel zu Übelwollen und die richtige Ansicht, die das Gesetz von Ursache und Wirkung anerkennt.

Die psychologische Tiefe: Die Anatomie der Leidensentstehung

Nachdem die Ebene des beobachtbaren Verhaltens etabliert ist, führt die Lehrrede den Praktizierenden in eine tiefere, subtilere Dimension: die innere Welt der Psyche. Sāriputta analysiert hier eine Kausalkette von vier aufeinanderfolgenden mentalen Prozessen. Diese Analyse ist eine der tiefgründigsten psychologischen Darstellungen im Pāli-Kanon und zeigt, wie Leid Moment für Moment im Geist konstruiert wird.

  • cittuppāda (Das Aufsteigen eines Gedankens): Alles beginnt mit dem ersten, oft passiven Aufblitzen eines Gedankens oder einer geistigen Regung. Dieser Gedanke entspringt unseren tiefsitzenden, latenten Tendenzen (anusaya). Es ist der erste Funke, der das Potenzial für ein heilsames oder unheilsames Feuer in sich trägt.
  • Saññāpaṭilābha (Der Erwerb von Wahrnehmungen): Der Geist „erwirbt“ oder „greift“ (paṭilābha) diese erste Regung, indem er sie als Wahrnehmung (saññā) identifiziert und sich an sie heftet. Dies ist ein entscheidender Moment. Hier hat der achtsame Praktizierende die Chance einzugreifen, bevor der Prozess wie ein Schneeball anwächst. Der Begriff paṭilābha (Gewinn, Erwerb) deutet auf den kumulativen, gewohnheitsbildenden Charakter dieses Schrittes hin. Man „sammelt“ Wahrnehmungen an.
  • Diṭṭhipaṭilābha (Der Erwerb von Ansichten): Wird die Wahrnehmung unachtsam behandelt und genährt, verfestigt sie sich zu einer fixen Ansicht (diṭṭhi). Ein flüchtiger Gedanke des Ärgers wird, wenn man ihm nachhängt, zur festen Ansicht, dass eine Person ein Feind ist, den es zu bekämpfen gilt. Dies ist die Stufe der mentalen Wucherung (papañca), auf der wir den Kontakt zur Realität verlieren und in unseren eigenen Narrativen gefangen sind. Das Sutta nennt hier als Ergebnis dieses unheilsamen Prozesses explizit falsche Ansichten, wie die Leugnung von Kamma und dessen Früchten.
  • Attabhāvapaṭilābha (Der Erwerb von Selbst-Sein): Dies ist das ultimative Ergebnis des negativen Kreislaufs. Die ständige Wiederholung und Verstärkung von unheilsamen Gedanken, Wahrnehmungen und Ansichten erschafft und zementiert ein scheinbar solides und beständiges Gefühl eines „Selbst“ oder einer „Persönlichkeit“ (attabhāva). Diese erworbene Identität wird als eine Existenz „mit Bedrängnis“ (sabyāpajjha) und als „unvollendet“ (apariniṭṭhitabhāva) beschrieben. Das bedeutet, sie ist untrennbar mit Leid verbunden und führt nicht zur Vollendung des spirituellen Weges, sondern zu weiterer Wiedergeburt.

Diese psychologische Sequenz ist mehr als nur eine Liste von mentalen Faktoren. Sie ist eine brillante, praxisnahe Darstellung des Prinzips des Entstehens in Abhängigkeit (paṭiccasamuppāda). Sie zeigt im Kleinen, wie aus einem Kontakt (phassa) und einer Gefühlstönung (vedanā) durch Begehren (taṇhā) und Anhaften (upādāna) ein „Werden“ (bhava) und damit die gesamte Masse des Leidens entsteht. Die Lehrrede ist somit nicht nur eine ethische Anleitung, sondern auch eine tiefgründige Meditationsanweisung. Wer lernt, das Kriterium von heilsam und unheilsam auf jeder dieser vier Stufen anzuwenden, arbeitet direkt daran, die Kette des Leidens an ihrer Wurzel zu durchtrennen.

Die allumfassende Anwendung: Die Welt weise nutzen

Im letzten Teil der Analyse dehnt Sāriputta die Anwendung des Prinzips auf die gesamte Interaktion des Praktizierenden mit der Welt aus.

  • Die sechs Sinne: Das Prinzip wird auf die sechs Sinnesgrundlagen (Auge, Ohr, Nase, Zunge, Körper, Geist) und ihre jeweiligen Objekte (Formen, Töne, Gerüche, Geschmäcker, Berührungen, Gedankenobjekte) angewendet. Das Ziel ist hier nicht Sinnesverleugnung, sondern Sinnesbeherrschung (indriya-saṃvara). Man lernt, bewusst zu erkennen, welche Sinneseindrücke Gier und Abneigung schüren, und wendet sich stattdessen jenen zu, die Klarheit und Frieden fördern.
  • Lebensgrundlagen und Umgebung: Die Lehre wird sogar auf die vier Notwendigkeiten des Lebens (Kleidung, Nahrung, Unterkunft) und die Wahl des Aufenthaltsortes (Dorf, Stadt, Land) ausgedehnt. Wenn eine bestimmte Nahrung, ein bestimmter Ort oder eine bestimmte Situation beständig unheilsame Geisteszustände hervorruft, ist es die Aufgabe des weisen Praktizierenden, dies zu reflektieren und eine Veränderung herbeizuführen.
  • Menschen (puggala): Die letzte und vielleicht wichtigste Anwendung betrifft die Menschen, mit denen wir uns umgeben. Die Lehrrede ist hier unmissverständlich: Man sollte die Gesellschaft von Menschen pflegen, die das Schwinden unheilsamer Qualitäten unterstützen, und jene meiden, die deren Wachstum fördern. Dies ist ein direkter Verweis auf die immense Bedeutung der spirituellen Freundschaft (kalyāṇa-mittatā) als einer der wichtigsten externen Faktoren für den Fortschritt auf dem Pfad.

Analyse und Bedeutung für die heutige Praxis

Die zeitlose Relevanz des Sevitabbāsevitabba Sutta liegt darin, dass es uns ein praktisches Werkzeug an die Hand gibt, um in der Komplexität des modernen Lebens zu navigieren. Die zentrale Lektion ist die Kultivierung eines „inneren ethischen Barometers“ oder eines Sinns für „spirituelle Hygiene“. Es geht darum, eine feine Sensibilität dafür zu entwickeln, was unseren Geist nährt und was ihn vergiftet. Eine treffende moderne Analogie ist das bewusste Kuratieren der eigenen „Informations- und Beziehungsdiät“. In einer Welt, die uns mit Reizen überflutet, sind wir ständig gefordert, Entscheidungen zu treffen. So wie wir lernen, gesunde Nahrung für unseren Körper auszuwählen, fordert uns diese Lehrrede auf, bewusst auszuwählen, womit wir unseren Geist „füttern“. Welche Social-Media-Kanäle konsumieren wir? Jene, die auf Empörung und Spaltung setzen, oder jene, die Verständnis und Mitgefühl fördern? Welche Gespräche führen wir? Solche, die in Klatsch und Kritik enden, oder solche, die erbauen und verbinden? Welche Freunde wählen wir? Jene, die unsere unheilsamen Muster bestärken, oder jene, die uns ermutigen, unser bestes Selbst zu sein?

Die Lehre lässt sich in drei praktische Schritte für den Alltag übersetzen:

  1. Die achtsame Pause: Bevor man handelt, spricht oder etwas konsumiert (sei es Nahrung, Medien oder eine soziale Interaktion), kann man einen kurzen Moment innehalten und sich fragen: „Was ist das wahrscheinliche Ergebnis dieser Handlung für meinen Geist? Wird sie zu mehr Klarheit oder mehr Verwirrung führen? Zu mehr Frieden oder mehr Aufruhr?“
  2. Die reflexive Analyse: Am Ende eines Tages oder einer Woche kann man zurückblicken und fragen: „Wann habe ich mich heute aufgewühlt, ärgerlich oder ängstlich gefühlt? Was waren die Ursachen und Bedingungen dafür? Und wann habe ich mich ruhig, klar und wohlwollend gefühlt? Was hat diesen Zustand unterstützt?“
  3. Die bewusste Kuration: Basierend auf dieser Analyse kann man beginnen, aktiv kleine Veränderungen vorzunehmen. Man kann Social-Media-Konten entfolgen, die von Empörung leben. Man kann sich bewusst mehr Zeit für Freunde nehmen, die freundlich und unterstützend sind. Man kann Unterhaltung wählen, die erhebt, anstatt zu degradieren. Dies ist die Lehre des Sevitabbāsevitabba Sutta in Aktion.

Fazit: Die zeitlose Weisheit der Sevitabbāsevitabba Sutta

Die Essenz der 114. Lehrrede der Mittellangen Sammlung ist zutiefst ermächtigend. Sie zeigt, dass die Befreiung vom Leiden kein fernes, unerreichbares Ziel ist, sondern das kumulative Ergebnis unzähliger kleiner, weiser Entscheidungen, die wir jeden Tag treffen. Der Pfad zur Freiheit ist mit den Steinen dessen gepflastert, was wir von Moment zu Moment bewusst pflegen, und dessen, was wir bewusst loslassen. Die ultimative Botschaft des Sutta ist, dass wir die wahren Architekten unseres eigenen Glücks und unserer eigenen Befreiung sind. Es gibt uns das entscheidende Werkzeug an die Hand, um dieses Meisterwerk zu erschaffen: die Weisheit zu unterscheiden, was zu pflegen ist und was nicht.

Referenzen & weiterführende Webseiten/Dokumente

Lesen Sie die vollständige Lehrrede auf SuttaCentral: https://suttacentral.net/mn114/de/sabbamitta